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"Ziel des Kooperationsprojektes „RADIKAL“ ist das Verständnis des Zusammenhangs von Migration, Religion und Radikalisierung. Zentral ist dabei die Analyse der Beziehung zwischen Migrationserfahrungen, Akkulturationsprozessen, Diskriminierungswahrnehmungen und -erfahrungen und der Bildung von politischen wie religiösen Überzeugungen, vor allem extremistischer Einstellungen.
Im Fokus des Projektes stehen muslimische junge Menschen, die sich radikalisieren bzw. radikalisiert haben. Bestehende Theorien und Daten werden zu Modellen zum kausalen Zusammenhang der Kernkonzepte entwickelt und anhand eines Mixed-Methods-Designs überprüft. Dadurch wird es möglich sein, empirisch fundiert Modelle zu identifizieren, die eine evidenzbasierte Grundlage für die Prävention und Intervention bieten.
Die Kernfrage des Kooperationsprojektes „RADIKAL“ ist die Frage nach dem Zusammenhang von Migration, Religion und Radikalisierung. Die theoretische wie die empirische Analyse zielt dabei auf das Verständnis des Zusammenhangs von Migrationserfahrungen, Akkulturationsprozessen, Diskriminierungswahrnehmungen und -erfahrungen und der Bildung von politischen wie religiösen Überzeugungen, hier v.a. extremistischer Einstellungen.
Migrationsprozesse werden dabei vor allem auch als Akkulturationsprozesse verstanden, in denen Menschen soziale, politische und religiöse Überzeugungen auf der Grundlage ihrer Erfahrungen während der Akkulturation entwickeln. Es wird angenommen, dass gerade hier extremistische, fundamentalistische und polarisierte (eben radikalisierte) Überzeugungen entstehen können.
Auf der Grundlage bestehender Theorien und Daten entwickelt das Projekt zunächst theoretische Modelle zum kausalen Zusammenhang der Kernkonzepte. Diese werden dann anhand einer Kombination von quantitativen wie qualitativen Methoden empirisch untersucht. Dies ermöglicht es, mithilfe der Ergebnisse des Projekts empirisch fundierte Modelle zu identifizieren, die eine evidenzbasierte Grundlage für die Prävention und Intervention bieten.
Im Fokus des Projektes stehen muslimische junge Menschen, die sich radikalisieren bzw. radikalisiert haben; sei es in besonders schwerer Weise (Terror) oder weniger schwer (kognitive wie emotionale Nähe zu extremistischen wie fundamentalistischen Gruppen oder Weltanschauungen). Die Aufarbeitung der Analyse soll zudem einen Vergleich mit anderen Phänomenbereichen ermöglichen.
Das Projekt besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase wird unabhängig von späteren Einzelfallanalysen kompletter Biografien ein Kodierschema zu den zentralen Konzepten (Migration, Integration/Akkulturation, Diskriminierung, religiöse Bindung und Orientierung) erstellt, um vorhandene und neue Daten zu den Biografien von jungen Menschen zu integrieren. In der zweiten Phase sollen im Besonderen migrations- und integrationsbedingte Risikofaktoren mit Blick auf Radikalisierung und die Bindung an extreme Gruppen herausgearbeitet werden. Auf der Grundlage der Daten der ersten Phase werden dazu hoch radikalisierte Personen mit besonders fundamentalistischer Orientierung identifiziert (qualitative Fallrekonstruktion). Anhand dieser Daten wird eine quantitative Überprüfung der Bedeutung bestimmter Risiko- und Erklärungsfaktoren vorgenommen.
Die Ergebnisse von Experteninterviews mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Stakeholdern aus den Bereichen Religion, Sicherheit, Jugendarbeit, Prävention und Deradikalisierung u.a. sollen die Evaluierung der Projekterkenntnisse erweitern und als Grundlage zur Entwicklung von gemeinsamen Strategien der sensiblen Prävention, wie auch neuer Wege der Jugendarbeit dienen."
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