Description |
Als ein Teil des Projekts Einwanderung und Transformation der chinesischen Gesellschaft werden hier die sozialen Dynamiken und die Umsetzung des neuen chinesischen Ausländergesetzes von 2012 aus der Perspektive staatlicher und nicht-staatlicher Akteure untersucht. Dabei stehen die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Wie positionieren sich bestimmte nationale Ministerien oder die Regierungen von Megastädten wie Guangzhou zur Zuwanderung und zur Ausländerintegration in China? Wie bilden sich demografische Herausforderungen, Wirtschaftsentwicklung und Sicherheitsbedenken in öffentlichen und fachlichen Diskursen über Rechtsreformen und die Umsetzung des neuen Ausländerrechts ab? Wie verhält sich der formale Vollzug des Ausländerrechts gegenüber informalen Praktiken, etwa informalen Arrangements und Aushandlungsprozessen zwischen Einwanderern und Verwaltungsbeamten? Das Projekt wird in Peking, dem Sitz des nationalen Gesetzgebers durchgeführt sowie in Guangzhou, einem Zentrum ausländischer Zuwanderung. Um die Perspektiven des Gesetzgebers, der Verwaltung und der Einwanderer zu integrieren, verwendet dieses Projekt einen interdisziplinären Ansatz, der sich Methoden aus der Rechtswissenschaft, der Enthnologie und der Geografie bedient. Die im nationalen Gesetzgebungsverfahren involvierten Interessen werden mittels der Analyse von Texten und Experteninterviews in Ministerien, Parteiorganen, Universitäten und Thinktanks erforscht. Die Untersuchung des Vollzugs des Ausländerrechts in Guangzhou beinhaltet eine Aktualisierung bereits vorhandener qualitativer und quantitativer Daten sowie Interviews mit örtlichen Behörden, Konsulaten und Ausländerorganisationen. Die Perspektive der Einwanderer wird mittels Methoden der ethnografischen Forschung untersucht, wobei insbesondere Einwanderergruppen aus Westafrika und aus Europa betrachtet werden.
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