Description |
Bis in die 1970er Jahre verstand die internationale Gemeinschaft die Fluechtlingsfrage als eine Art Ausnahmezustand, überwiegend in Europa, und nicht als dauerhaftes Weltproblem. Ein globaler Handlungszusammenhang entstand erst schrittweise zwischen 1950 und 1970. Wie, warum und unter welchen Bedingungen sich dieser Wandel vollzog, ist Gegenstand dieses Forschungsvorhabens. Hier werden zunächst die flüchtlingspolitischen Ansätze seit dem Ersten und dann verstaerkt nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die daraus entwickelten Schlussfolgerungen zusammengefasst. Die Untersuchung konzentriert sich dann auf vier zeitliche Wegmarken, die die Entwicklung hin zu einer institutionalisierten Weltfluechtlingspolitik praegten: die Entstehungsphase des UNHCR und der Genfer Fluechtlingskonvention 1949-1951; die Ansaetze einer ueber Europa hinausreichenden Universalisierung im Kontext der Algerienkrise 1957-1960; das New York Protocol 1959 - 1967 und schließlich die Praxis der UNHCR in Bangladesch 1971-73, der hier erstmals als sog. focal point organisation vor Ort agierte und die Repatriierung von über zehn Millionen Menschen organisierte. Hier hatte der UNHCR seinen bis heute gültigen Status als die zentrale Institution der weltweit agierenden Flüchtlingshilfe erreicht.
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