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Familien stehen künftig vor neuen Herausforderungen: Aufgrund des demogra-phischen Wandels stellt sich auch für die Familien russischsprachiger Migran-ten die Frage, wer soll bzw. wer kann künftig die Unterstützung und Pflege der Älteren übernehmen. Am Beispiel von Aussiedlern und jüdischen Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion, die zusammen mit fast 3 Millionen Personen eine der größten Migrantengruppen in Deutschland bilden, sollen familiale Genera-tionenbeziehungen komparativ untersucht und spezifische Bedarfe der Älteren analysiert werden. In Israel stellt die Gruppe der russischsprachigen Migranten sogar über 20 Prozent der Bevölkerung, dort liegen Bereits wegweisende Be-funde gerontologischer Studien vor. Aus Auswertungen des Survey of Health, Aging and Retirement in Europe (SHARE) zu Netzwerken und familialem Austausch in Israel ist bekannt, dass ältere Migranten finanziell häufiger von ihren Familien unterstützt werden müssen, während sie ihren erwachsenen Kindern seltener helfen können. Für Deutschland sollen 500 Telephoninterviews mit Zuwanderern aus der ehemali-gen Sowjetunion durchgeführt werden, um Daten zu Generationenbeziehungen der russischsprachigen Migranten zu erheben. Aus dem Ländervergleich lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, ob die Unterstützungsnetzwerke der rus-sischsprachigen Migranten in Deutschland ebenfalls familienzentrierter sind und ob künftig möglicherweise eine Überlastung der familialen Generationen-beziehungen droht.
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