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Im heutigen Österreich ist das Schicksal jener Kinder, die Beziehungen zwischen Österreicherinnen und US-amerikanischen GIs mit schwarzer Hautfarbe entstammten, weitgehend vergessen. Die Frauen wurden damals im Volksmund und den Medien häufig als „Schokoladenmädchen“, „Amischicksen“ und „Dollarflitscherln“ diffamiert. Die Tatsache, dass viele von ihnen uneheliche (und darüber hinaus auch noch dunkelhäutige) Kinder zur Welt gebracht hatten, führte dazu, dass sie von ihrer Umwelt als charakterlich schwach und „asozial“ eingestuft wurden. Die amerikanischen Väter waren oft nicht greifbar und dem Nachwuchs selbst wurde jegliche Integrationsfähigkeit in eine weiße, österreichische Gesellschaft abgesprochen.
Der Rassismus der NS-Zeit wirkte in Bezug auf die vorherrschende Mentalität wohl noch nach, was den ledigen Müttern ihre Rolle als Alleinerziehende zusätzlich erschwerte. Nach derzeitigem Wissensstand wurden viele der Kinder zur Adoption freigegeben, in Heimen untergebracht und später in den USA zur Adoption freigegeben, wo sie von afroamerikanischen Eltern großgezogen wurden. Die genaue Anzahl der betroffenen Kinder liegt zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenso im Dunkeln, wie deren weitere
Lebensgeschichten.
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