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Eine Kritik der "care chain" Debatte.
"Die empirische Untersuchung basiert auf einem Feldforschungsaufenthalt von zwei Monaten in Ecuador. Die Untersuchung wird sich dabei auf mehrere Orte des ecuadorianischen Andenhochlandes konzentrieren, die von massiver Emigration gekennzeichnet sind. Es sollen 20-30 narrative Interviews mit zurückgelassenen Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-18 Jahren und zusätzliche Interviews mit den ""Ersatzmüttern"" geführt werden.
Ecuador gehört zu einem der am stärksten von Migration betroffenen Ländern in Lateinamerika. Heute leben bereits 2,5 Millionen Ecuadorianer im Ausland, davon 53% in Spanien, wo sie die dritt stärkste Migrationsgruppe stellen. Über 51% von ihnen sind Migrantinnen, davon hat knapp die Hälfte Kinder in Ecuador zurückgelassen. Im Fokus der Forschung stehen die zurückgelassenen Kinder in Ecuador, ihre Chancen und Risiken transnationaler Kindheit und Jugend: Gelingt bei transnationalen Kindern und Jugendlichen eine (genderspezifische) Reformulierung und Transformation von Kindheit und Jugend, ähnlich der Reformulierung und Transformation von Mutterschaft unter Bedingungen der Migration? Werden die emanzipatorischen Potentiale der weiblichen Migration erst in der zweiten Generation, bei den zurückgelassenen Töchtern wirksam, die über die Identifikation mit ihren Müttern sozialen Aufstieg und empowerment realisieren, während dies den Söhnen nicht gelingt? Gestaltet sich dies anders im Falle der Migration von Vätern? Welche Risiken und Gefahren sind für die Kinder mit der Migration ihrer Mütter, Väter oder Eltern verbunden und unter welchen Bedingungen gelingt es ihnen Coping-Strategien zu entwickeln, die ihnen helfen den Verlust zu verarbeiten, neue Bindungen zu den Ersatzmüttern und -familien aufzubauen, also die migrationsbedingte Krise produktiv zu wenden? Welche Faktoren führen zum Scheitern und spielen dabei geschlechtsspezifische Faktoren eine Rolle"
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